Kluge Dumme:
Unterwegs im Wendland
Die Landgraben-Dumme-Niederung ist eine sehr abwechslungsreiche Wanderung durch zwei Naturschutzgebiete – das Naturschutzgebiet Obere Dummeniederung mit seinem ausgedehnten Feuchtgrünland und das Naturschutzgebiet Gain mit artenreichen Wäldern und Niederungsbereichen. Stillgewässer, Fließgewässer, kleinteilige ausgedehnte Wiesenlandschaft und kleinteilige Äcker mit Schilfflächen wechseln sich mit einem Feuchtwald, dem historischen Jiggel (Rundling mit Wassermühle und Furt) und einem Beobachtungsturm mit Amphibienstation an Flachgewässern ab.
Startpunkt des fast 7 km langen Rundwanderweges ist der Park- und Rastplatz am Informationshaus an der B71 (Breite Straße) in Bergen. Wir folgen dem Wanderwegweiser (weißes Dreieck auf schwarzem Grund) und weiteren Ausschilderungen und starten links in Richtung Dummebrücke. Wir passieren den Reitstall und befinden uns schon gleich danach im Naturschutzgebiet Obere Dummeniederung.
Ausblicke genießen und Froschstimmen lauschen
700 m weiter biegen wir in einen sandigen Feldweg, genießen offene Wiesenstrukturen mit vielen Weidenbüschen. Schon nach zwei Informationstafeln befinden wir uns im Naturschutzgebiet Gain in Richtung Gainbrücke. Hier können wir die Dumme über eine hölzerne Fußgängerbrücke queren. Wir gelangen nach 100 m auf einen breiteren Forstweg, wandern nun im Feuchtwald Gain und halten uns links. Im Rahmen der extensiven Forstbewirtschaftung werden alte Bäume hier schon lange stehen gelassen. Und schon 500 m weiter befinden wir uns an der Schutzhütte und nur nach weiteren 250 m an einer Beobachtungshütte. Wir genießen den Ausblick und lauschen nach Froschstimmen oder schauen durchs Fernglas nach in den Wiesen brütenden Vögeln.
Renaturierte Flussabschnitte – Lebensraum für viele Forellenarten
Kurz danach verlassen wir das Naturschutzgebiet und erreichen den historischen Rundling Jiggel. Hier streifen wir das dritte Naturschutzgebiet – das Schnegaer Mühlenbachtal. Wir bleiben auf dem Weg in Richtung Bergen, passieren einen Rast- und Spielplatz mit Grillmöglichkeit. Kurz danach sind wir schon an der Wassermühle am Schnegaer Mühlengraben – ein wunderschöner Platz mit Blick auf das alte Mühlrad. Dieser kiesgeprägte Bach bietet Lebensraum für verschiedene Forellenarten. Durch Sandüberfrachtung ging der Fischbestand leider zurück. So wurde hier nun wieder mehr Kies eingebracht und im Gesamtgebiet wurden Flussabschnitte renaturiert und Mäander wieder angeschlossen.
Fachwerkhäuser und Einkehrmöglichkeiten in Bergen
Über eine kleine Holzbrücke wandern wir weiter. Wir passieren noch einen weiteren Bach und kommen auf einem kleinen Feldweg in Richtung Bergen immer mit dem Blick auf die Paulskirche. Wir streifen Lühmanns Teiche, die der Vermehrung der selten gewordenen Bachforellen dienen. Über offenes Wiesengelände erreichen wir langsam wieder unseren Ausgangspunkt. Wir schauen uns zum Ende noch die alten Fachwerkhäuser in Bergen an! Sie wurden alle zeitgleich nach dem großen Brand 1840 aufgebaut und die zweigeschossigen Gebäude stehen nun unter Denkmalschutz. Bergen wartet auf uns mit dem Antik-Café und weiterer Gastronomie.
Profil
Region Bergen an der Dumme, Gain, Jiggel
Länge ca. 6,8 km
Besonderer Hinweis Festes Schuhwerk ist zu empfehlen. In regenreicher Zeit sind Teile der Strecke nur mit Gummistiefeln begehbar. Nächster Bahnhof ist in Schnega (6,4 km entfernt).
Google-Maps Startpunkt der Wanderung
Natur-Highlights
Geprägt war diese Gegend lange durch den Grenztourismus. Auf künstlerisch gestalteten Tafeln erfahren Sie mehr über die Landschaftsentwicklung, Kultur und Natur-Highlights. Lauschen Sie in der Beobachtungshütte den Froschrufen oder beobachten Sie tagsüber den Schwarzstorch und abends die Fledermäuse. Genießen Sie die mosaikhafte Landschaftsstruktur, artenreiche Wälder, alte Torfstiche und Niederungsbereiche sowie historische Dörfer. Charakteristisch sind die breiten Täler mit kräuterreichen Wiesen (Kräuterheuprojekt). Das besondere Kalkwasser aus dem Drawehn hat hier zudem orchideenreiche Moorberge entstehen lassen.